„Dein Licht sehen“ goes Spotify

Bestattungsliederbuch setzt auf die emotionale Kraft der Musik

Das Anfang des Jahres erschienene Liederbuch speziell für Bestattungen zeigt auf eindrückliche Weise, wie Medien sinnstiftend miteinander verwoben werden können: Neben einer vielfältigen Auswahl an bekannten Volksliedern, Popsongs und neuen geistlichen Liedern bietet die zugehörige Spotify-Playlist „Dein Licht sehen“ (Album von Dock III Records) Trauernden die Möglichkeit, Musik sprechen zu lassen, wenn Worte fehlen. 

Heutzutage ist Singen bei einer Trauerfeier nicht mehr selbstverständlich. Gegen diese Entwicklung stemmt sich „Dein Licht sehen“.  Sandra Matz, Pastorin in Schleswig, kann dies nur bekräftigen: „Trauernde Angehörige, die ich davon überzeugen kann, doch zu singen, sind überrascht von der heilenden Kraft der Musik.“ Singen tut Körper und Seele gut. Gesungene Worte erreichen Menschen tiefer als gesprochene, ermöglichen den Zugang zu den eigenen Emotionen und sind eng verwoben mit Erinnerungen. Dies kann Trauernden helfen, sich mit ihrem Schmerz und dem Verlust auseinanderzusetzen. 

Durch die 49 eigens eingespielten Songs können sich Trauerfamilien auf ganz neue Art und Weise der Frage widmen, ob und was bei der Beerdigung gesungen werden soll. Die Aufnahmen wurden zum einen Teil von Studierenden der Evangelischen Pop-Akademie/Hochschule für Kirchenmusik Witten beigesteuert, während der andere Teil von dem Kirchenmusiker und Referenten für Popularmusik der Nordkirche Jan Simowitsch und der Sängerin, Kirchenmusikerin sowie Schulmusik- und Religionspädagogin Annika Schiffner mit ihrer glasklaren Stimme stammt.  

Zu finden sind die Songs neben Spotify auch auf allen gängigen Streaming-Plattformen. Sandra Matz arbeitet schon von Anfang an mit „Dein Licht sehen“ und freut sich über die Vielseitigkeit des Buches. Sie hebt außerdem die neuen Kompositionen hervor. Viele bekannte Lieder aus dem Radio wurden mit neuen, deutschen Texten versehen. „Kirche muss sich auf die Menschen einstellen. Viele kirchliche Lieder sind kirchenfernen Menschen nicht mehr bekannt“, berichtet die Pfarrerin, „dieses Buch trägt der Veränderung Rechnung und bewirkt, dass sie, oft für sie selbst überraschend, eine Trosterfahrung im Singen erleben“. 

Das besondere Bestattungsliederbuch ist 2022 im Strube-Verlag erschienen und stößt mit einer Verkaufszahl von bisher 2.100 Exemplaren auf gute Resonanz. Herausgegeben wurde „Dein Licht sehen“ vom Gottesdienstinstitut der Nordkirche, vom Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland und vom Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche von Westfalen.